Musikalische Arbeitswochen haben für mich immer einen Nachklang. Diese klingt nach G-Dur. Hell, klar, positiv, sonnig.
So viele Räume haben sich in den Unterrichtsstunden geöffnet.
Meine Stunden bereite ich gut vor, dennoch ist das Wichtigste hinzuspüren, zu erfragen was bei der SchülerIn gerade anliegt, wie war die Spielzeit in der letzten Woche? Gerade den Erwachsenen SchülerInnen fällt es schwer sich den Freiraum für sich und ihr Instrument zu nehmen. Wenn mir SchülerInnen also mit traurigem Gesicht sagen, dass sie viel zu wenig Zeit mit ihrem Instrument verbracht haben, habe ich immer Interaktionen in meinem "Koffer", die sich z.B. Sekundärthemen zuwenden. Gehörbildung, Rhythmus Diktate und vieles mehr. Anschließend greife ich dann den Instrumentalfaden auf und führe die Schüler behutsam wieder zum Instrument zurück, um kontinuierlich herauszufinden warum der Weg zum Üben so schwer fällt.
In aller Regel sind die selbst gesteckten Ziele zu hoch. Das Erwachsensein suggeriert vielen Menschen, dass sie schneller lernen müssten als Kinder und Jugendliche. Es wird versucht, etwas scheinbar Verlorenes nachzuholen; Zeit aufzuholen.
Aber mit kontinuierlicher Mind-Set-Arbeit finden meine SchülerInnen ihren Weg zur Zufriedenheit, denn ein Instrument zu spielen ist wahrlich mehr als eine spieltechnische Leistung abzuliefern.
Diese Woche haben sich so viele individuelle Räume geöffnet. Es wurden alte Lieben wiedergefunden, für eine junge Erwachsene erfüllte sich der Traum einer hochkarätigen Voll-Silberflöte, ebenfalls eine junge erwachsene Frau überwindet mit ihrer DiZi Selbstzweifel und entdeckt ihre eigene Art des Lernens. Ein ganz junger Schüler freute sich, dass ich mit ihm auf einem Beat frei improvisiert habe. Am Ende der Stunde erzählte er mir, fast wie ein Geheimnis: "Weißt Du, ich mag Techno". Na, also dann geht's in Richtung Rockflöte. Mehrere SchülerInnen warten auf ihre neue DiZi. Und alle sind auf dem selben Weg. Auf dem Weg zu ihrer Persönlichkeit.
Und dann waren da noch sehr wertschätzende Rückmeldungen zu meinem jüngsten BLOG-Beitrag und Newsletter. Ganz lieben Dank, dafür!
In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Wochenende, hoffentlich auch mit einem schönen Wochen-Nachklang.
Eure Christine Thomsen
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