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Querflöten-Manierismus 2 - Der perfekte Ton

Gibt es ihn überhaupt? Den perfekten Ton?

Perfektionismus vs. Ausdruck: Der Kampf um den "perfekten" Querflötenton

Perfektionismus - dieser kleine, nervige Soldat sitzt auf der Flötist: innen-Schulter und flüstert: "Der Ton muss absolut rein sein, lupenrein! Duz musst jede Nuance kontrollieren, kein Hauch von Rauheit oder Nebengeräusch darf zu hören sein!" 

 

Aber ist ein makelloser, manierierter Flötenton wirklich das höchste Ziel?

Ein reiner Ton hat zweifellos seine Faszination. Er schimmert, klingt edel, klingt "richtig". So weit, so gut. Zumindest ist der Beweis erbracht, dass die Spielenden wissen wie man einen guten Ton auf der Flöte erzeugt. Doch obacht, was passiert, wenn wir über diesen Fokus, den eigentlichen Kern der Musik: den Ausdruck vergessen? Denn Musik lebt von Emotionen, von Farben, von Facetten - nicht nur von glänzend polierten Tönen. 

 

Ein zu glatter, gleichförmiger Ton kann schnell steril wirken. Ohne Atemgeräusche, ohne minimale Ungenauigkeiten, ohne Spannung oder Reibung fehlt oft das, was berührt. Es sind die kleinen Unterschiede in Timbre, Dynamik und Artikulation, die Musik erst lebendig machen. 

Deshalb !

Ja, arbeite an Deinem Ton, aber vergiss nicht, dass Musik Kommunikation ist! Trau Dich, Klangfarben zu variieren, bewusst mit Luft zu spielen, auch mal "schmutzig" zu klingen, wenn es der Ausdruck verlangt. Musik ist keine Perfektion - sie ist Gefühl. 

Wie stehst Du dazu? Perfekte Kontrolle oder mutiger Ausdruck?

Kämpfst Du mit Deinem Ton oder spielst Du im Flow?

Ich freue mich auf Deine auf Eure Kommentare. 

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